Tatsachen des Leuchtturms
- Runder, gusseiserner Turm
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Bemalt mit SCHWARZEN und WEISSEN HORIZONTALEN Streifen
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ROTE Laterne an der Spitze des Turms
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Höhe: 35 Meter
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WEISSES LICHT
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LEUCHTSCHEMA: 3 (drei) LICHTSTRAHLEN (ein kurzer, zwei lange), alle 30 Sekunden jeweils durch 3,6 s getrennt
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An einem klaren Tag ist er von weitem sichtbar wie er über der Lagune von Walvis Bay Wache steht. Während die meisten Bewohner und Besucher der Küstenstädte Walvis Bay, Swakopmund und Henties Bay den Leuchtturm kennen, sind nur wenige mit der Geschichte des Leuchtturms am Pelican Point vertraut
Geschichte des Leuchtturms
im Jahre 1932 erbaute Pelican Point Leuchtturms
Das erste, was Besucher bemerken, wenn sie sich dem Leuchtturm mit dem Boot auf einer der beliebten Kreuzfahrten, die von Betreibern in der Lagune der Hafenstadt angeboten werden, ist, dass der Leuchtturm nicht an der Spitze des Pelican Point liegt, wie man das erwarten würde. Das liegt daran, dass die Halbinsel mit einem schmalen Sandstreifen, der sich etwa neun Kilometer lang ins Meer erstreckt und die Bucht vor dem Atlantischen Ozean schützt, seit der Errichtung des Leuchtturms beträchtlich gewachsen ist. Auf Grund von Meeresströmungen, Wind und der periodischen Überschwemmungen des Kuiseb Flusses wurden im Laufe der Jahre große Mengen an Sand und Erde am Pelican Point angeschwemmt und abgelagert, was dazu führte, dass sich die Sandbank nun fast zwei Kilometer über die Position des Leuchtturms hinaus erstreckt.
Die zweite Besonderheit des Turms ist seine Beschichtung. Anfänglich grau bemalt, haben sich Seeleute beschwert, dass er am Tag, und zwar vor allem an trüben und nebligen Tagen, die in diesem Gebiet oft vorkommen, nicht gut sichtbar wäre. Als Reaktion auf dieses Anliegen wurden die Seeleute gebeten, ein neues Farbschema vorzuschlagen, das den Turm klarer vom Hintergrund abheben und auffälliger machen würde. Nach Experimenten mit mehreren Farbschemen wurde schließlich beschlossen, den Turm in einer Kombination von Schwarz und Weiß zu beschichten, was sich als günstigste Farbkombination erwies.
Das erste Leuchtfeuer am Pelican Point leuchtete im Juni 1915 und kam aus einer kleinen automatischen Acetylen-Gaslaterne, die auf einem in den Sand getriebenen Holzpfosten montiert war. Siebzehn Jahre später wurde diese Installation durch einen vorgefertigten Gußeisen-Turm ersetzt, der 1913 als Ersatz für einen Leuchtturm in Durban erworben wurde, dort jedoch nie zum Einsatz kam. Der 30,7 Meter hohe Turm erfüllte seinen Zweck als Navigationshilfe viele Jahre lang.
Als die Hafenstadt Walvis Bay größer wurde und die Schifffahrtsaktivitäten im Hafen zunahmen, erwies sich die Lichtquelle des Leuchtfeuers plötzlich nicht mehr als ausreichend und wurde 1955 durch eine 500 mm Acetylengaslaterne und vier Jahre später durch eine 250 Watt Lampe ersetzt, was die Leuchtstärke auf etwa 15.000 cd erhöhte. Da der Hafen weiter in rasantem Tempo expandierte, musste der Turm weiter ausgebaut werden. Nun erhielt der Leuchtturm einem automatischen drehbaren Sockel mit Blitzleuchten, die eine Leuchtstärke von 1.300.000 cd lieferten.
Darüber hinaus wurde der Leuchtturm mit einem Funkfeuer ausgestattet, dem ein paar Jahre später, nämlich 1971, ein modernes elektrisches Nebelsignal folgte. Darüber hinaus wurden ein Maschinenraum und Wohnraum für die Leuchtturmwärter geschaffen. Um die Anhäufung von Sanddünen um das Gebäude zu vermeiden, musste es mehrmals umgestaltet werden.
Während das Leuchtfeuer durch die Einführung moderner Positionierungssysteme seine Bedeutung für die Navigation verloren hat, hat der Turm dennoch nichts von seiner Attraktivität als Wachposten, der die Lagune in Walvis Bay bewacht, eingebüßt. Da ein großer Teil der Lagune und der Küste Teil der Feuchtgebiete der Walfischbucht sind, die unter der Ramsar-Konvention als bedeutendes Vogelgebiet geschützt sind, ist der Zugang zu Pelican Point und seinem Leuchtturm beschränkt. Dies beeinträchtigt jedoch in keinster Weise die bezaubernde Schönheit des Leuchtfeuers, das wie ein Gespenst aus dem Nebel aufsteigt, oder wie eine Fata Morgana in der Wüste.
Nachdem der Turm seit über 70 Jahren den härtesten klimatischen Bedingungen ausgesetzt war, wird er den Elementen wahrscheinlich noch viele weitere Jahre trotzen. Er wird auch weiterhin nicht nur als Navigationshilfe für Seefahrer dienen, sondern ist auch eine wichtige Landmarke für die Bewohner der Küste und eine interessante Attraktion für Besucher von Namibias zentraler Küste.